Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino

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Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino
Sektor
Themenbereich Kooperation, Governance
Staat Österreich/Italien
Bundesland Tirol/Südtirol/Trentino
Bezirk/Kreis
Projektpartner (Institutionen)
Kontaktperson(en)
Projektwebsite http://www.europaregion.info/
Projektstart (Jahr) 1998
Rechts- und Organisationsform
Preise und Auszeichnungen
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Koordinaten: 46° 29' 33.79" N, 11° 20' 0.89" E

Beschreibung

Das historische Tirol umfasste bis zum Ende des Ersten Weltkrieges neben dem Bundesland Tirol auch Südtirol und das Trentino. Starke Heimatverbundenheit und der ausgeprägte Wunsch nach Selbstregierung begünstigen bis heute die freundschaftlichen Beziehungen, die weit über ein formelles, gut-nachbarschaftliches Verhältnis hinausgehen.

Vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr und Kommunikation, Gesundheit, Forschung, Kultur, Bildung, Energie, Umwelt und Fremdenverkehr arbeiten die drei Länder eng zusammen. Dabei geht es etwa um die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene, die Querfinanzierung des Brenner-Basistunnels aus Mauteinnahmen der Brennerautobahn sowie die Abstimmung des Personennahverkehrs, gemeinsame Forschungsinitiativen der drei Universitäten sowie große gemeinsame Ausstellungen und Initiativen, etwa im Gedenkjahr 2008.

Die Erhaltung des empfindlichen Gleichgewichts von Natur und Umwelt einerseits sowie von wirtschaftlichen Aktivitäten andererseits ist ein weiteres wichtiges Anliegen der Europaregion. Im Sinne des Subsidiaritätsprinzips soll die Bevölkerung der Berggebiete die Gestaltung ihres Lebensraumes weiterhin selbst in die Hand nehmen können und nicht der Fremdbestimmung überlassen müssen.

Zur Wahrung ihrer gemeinsamen Interessen bei der Europäischen Union unterhalten die drei Länder seit 1995 ein gemeinsame Vertretung in Brüssel.

Die Bezeichnung "Europaregion" leitet sich von der Konvention des Europarates über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Regionen Europas (Madrider Konvention) ab.

Die drei Länder sind in der Tat ein "Herzstück Europas", und das nicht nur in geographischer Hinsicht. Grund genug, diese interessante Region besser kennen zu lernen!

Ziele

Mit dem Europäischen Verbund für territoriale zusammenarbeit (EVTZ) hat die Europäische Union erst vor wenigen Jahren eine eigene Rechtsform für grenzüberschreitende Aktivitäten bereitgestellt. Angesichts der besonderen Herausforderungen der Überbrückung verschiedener Rechtsordnungen stellt sich daher konkret die Frage nach dem spezifisch grenzüberschreitenden Mehrwert, auf den ein EVTZ eine überzeugende Antwort geben muss.

Erzielte Effekte

Was die neue Reform der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit über den Brenner angeht, bringt die Institutionalisierung solcher Zusammenarbeit durch den EVTZ viele Chancen, aber doch einige Risiken mit sich, die auf dieser neuen, unvermeidbaren Funktion des Rechts beruhen. Solange das neue Rechtsinstrument jedoch richtig verstanden und umgesetzt wird, sollten die Chancen groß und die Risiken gering sein. Der ETVZ ist eine eigene neue Rechtsfigur, die einerseits keine territoriale Gebiertskörperschaft im klassischen Sinne darstellt, andererseits ihre Rechtsgrundlage vorwiegend im Unionsrecht, ihre Umsetzung jedoch großteils im nationalen und sub-nationalen Recht findet. Es handelt sich in dieser Hinsicht um ein verrechtliches Beispiel der sogenannten Multilevel Governance, da der EVTZ die Mitwirkung vieler institutioneller Aktuere un deren ständigen Zusammenarbeit voraussetzt und ohne die komplexe Verwurzelung im Rechtssystem mehrerer Regierungsebenen nicht funktionieren würde.

Weitere Informationen

Quelle: Bußjäger, P., Gamper, A., Happacher, E., Woelk, J. (Hrsg.)(2011): Europäische Verbund territorialer Zusammenarbeit (ETVZ). Neue Chancen für die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Braumüller, Wien. http://www.europaregion.info/de/19.asp