Flächendeckendes Dienstleistungsangebot im ländlichen Raum
Flächendeckendes Dienstleistungsangebot im ländlichen Raum | |
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Sektor | |
Themenbereich | Demographie, E-Government |
Staat | Deutschland |
Bundesland | Mecklenburg-Vorpommern |
Bezirk/Kreis | |
Projektpartner (Institutionen) | Landkreis Ludwigslust |
Kontaktperson(en) | Herr Günter Kremer (Fachdienstleiter ) |
Projektwebsite | http://www.demographiekonkret.de/Landkreis Ludwigslust Flaechendeckendes Dienstleistungsangebot.827.0.html?&tx jppageteaser pi1 |
Projektstart (Jahr) | 2001 |
Rechts- und Organisationsform | Lose Kooperation |
Preise und Auszeichnungen | Best-Practice-Award MEDIA@Komm-Transfer |
Beschreibung
Das Grundgerüst der Kooperation zwischen Landkreis und kreisangehörigen Gemeinden basiert auf drei Säulen; Kreisnetz, Kommunalportal und kooperative Bürgerbüros. Durch das Kreisnetz fungiert die Kreisverwaltung als Brückenkopf zu den Landesnetzen und –diensten und dient damit als Kompetenzcenter und Anlaufstelle der kleineren Gemeinden. Zentraler Bestandteil der eGovernment-Lösung ist das Kommunalportal, unter dessen Dach alle Gemeinden des Landkreises vertreten sind. Während alle gemeinsamen Dienst- und Verwaltungsleistungen durch die gleiche Administration bereit gestellt werden, können die Gemeinden die eigene Webseite gestalten und sich so individuell präsentieren. Gleichzeitig sind alle Mitarbeiter an ein gemeinsames Intranet z.B. für zentrale Buchungen etc. angeschlossen. Kernprojekt der Zusammenarbeit im Frontoffice Bereich bilden die kooperativen Bürgerbüros. In den derzeit 5 Außenstellen werden die Aufgaben und Dienstleistungen von Landkreis und Gemeinden gemeinsam wahrgenommen. Dabei existieren zwei Arten von kooperativen Bürgerbüros, die sich hinsichtlich Personalzugehörigkeit und Leistungsangebot unterscheiden:
◦Typ A: Im Bürgerbüro Boizenburg arbeiten die Mitarbeiter der Gemeinde gemeinsam mit Landkreismitarbeitern zusammen.
◦Typ B: In den Bürgerbüros Stralendorf, Zarrentin und Wittenburg, Dömitz arbeiten die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung unter Begleitung des Landkreises.
In allen Bürgerbüros werden die typischen Leistungen angeboten, die von dem Großteil der Bürger in den meisten Lebenslagen benötigt werden. In Boizenburg können die Bürger auch KFZ-Zulassungen beantragen. Zusätzlich erfüllen die Angestellten auch verschiedene Funktionen als Verwaltungslotsen, in dem sie Bürger und Unternehmen über verschiedene weiterführende Leistungen informieren, beraten und Vorprüfungen durchführen.
Aktueller Stand
Derzeit noch in der Aufbauphase stehen mobile Terminals, die den Bürgern ohne eigenen Internetanschluss Zugang zu den onlinebasierten Serviceleistungen bieten. Dieses Angebot soll sukzessiv ausgebaut werden, um so Wartezeiten zu verringern und das Personal zu entlasten.
Erzielte Effekte
Durch die kooperativen Bürgerbüros konnte das Ziel der Kundenorientierung erfolgreich umgesetzt werden. Das kommunale Dienstleistungsangebot wurde an die Fläche des Landkreises angepasst, so dass sich vor allem die Anreisezeit für den einzelnen Bürger merklich verkürzt hat. Darüber hinaus profitiert der einzelne Bürger von der zentralen Beratungsleistung durch einen „persönlichen“ Bürgerberater. Der Ausbau des Kreisnetzes und des Kommunalportals ermöglicht den Bürgern eine Vielzahl von Verwaltungsleistungen per Internet abwickeln zu können. Dadurch können Zeit und Ressourcen eingespart werden. Die Verlagerung gewisser Leistungen in den Front Office Bereich hat, aufgrund der Entlastung der Mitarbeiter, im Back Office Bereich zu Performanceverbesserungen geführt. Vor allem die Vorprüfung von Anträgen wirkt sich dabei positiv auf Qualität und Bearbeitungszeiten aus, was wiederum die Kundenzufriedenheit erhöht. Aufgrund der Standortvielfalt und dem dadurch bedingten höherem Personalbestand entstanden Mehrkosten für alle beteiligten Kommunen. Diese Kosten werden aber durch die beteiligten Kommunen akzeptiert, da die Bürger entlastet und die kommunalen Dienstleistungen verbessert werden konnten. Das Kooperationsmodell der Kreisverwaltung fand bundesweit Beachtung, unter anderem durch einen Best Practice Award des Projekts „Media@Komm-Transfer“ der Bunderegierung.