Fusion der Feuerwehren Eberstalzell, Hallwang, Hermannsdorf

Aus Plattform Verwaltungskooperation
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fusion der Feuerwehren Eberstalzell, Hallwang, Hermannsdorf
Sektor 03. ÖFFENTLICHE ORDNUNG UND SICHERHEIT
Themenbereich Feuerwehr
Staat Österreich
Bundesland Oberösterreich
Bezirk/Kreis
Projektpartner (Institutionen) Gemeinde Eberstalzell, Gemeinde Hallwang, Gemeinde Hermannsdorf, Freiwillige Feuerwehr Eberstalzell
Kontaktperson(en) Franz Gimplinger, Roland Grammerstätter, Josef Weirmair
Projektwebsite
Projektstart (Jahr) 2004
Rechts- und Organisationsform Die drei freiwilligen Feuerwehren (Körperschaften öffentlichen Rechts) haben sich rechtlich aufgelöst. Aus dem Mitgliederstand der bisherigen

drei Feuerwehren wurde die „Feuerwehr Eberstalzell neu“ gegründet.

Preise und Auszeichnungen
Die Karte wird geladen …
Koordinaten: 48° 2' 38.63" N, 13° 58' 51.76" E

Beschreibung

Die Zunahme kommunaler Pflichtaufgaben, begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen belasten insbesondere Gemeinden im ländlichen Raum. Der Zwang zum Sparen wird größer, was sich auch im Bereich des Feuerwehrwesens der Gemeinde Eberstalzell mit insgesamt 4 Freiwilligen Feuerwehren bei ca. 2.300 Einwohnern auswirkt. Alle Wünsche und Notwendigkeiten einer zeitgemäßen Ausrüstung und Ausstattung unter Berücksichtigung der tatsächlichen Einsatznutzung waren nicht mehr ohne weiteres für die Zukunft zu realisieren. Als eine Zukunftsoption wurde von den Feuerwehren Eberstalzell, Hallwang und Hermannsdorf daher auch die erweiterte Kooperation bzw. sogar Fusion der Feuerwehren von Eberstalzell überlegt (Die 4. Feuerwehr der Gemeinde Eberstalzell, die Feuerwehr Spieldorf, hat sich für die Eigenständigkeit entschieden).

Finanzierung

Durch die Auflösung und Neugründung sind keine wesentlichen Kosten entstanden. Einsparungen in Höhe von zumindest etwa € 450.000,- auf 10 Jahre bei Bau-, Fahrzeug- und Gerätekosten sind wahrscheinlich. Neubau des Feuerwehrdepots nach Fusion zur „Feuerwehr Eberstalzell neu“ Kosten: rund 1 Mio €, wird zum Großteil vom Land OÖ übernommen, den Rest teilen sich die Gemeinde und die Feuerwehr.

Aktueller Stand

Aktueller Stand – bisher erzielte Ergebnisse: Auf Basis einer Ist-Analyse wurde im Herbst 2004 in zwei extern moderierten Workshops das Konzept „Feuerwehr Eberstalzell Neu“ erstellt. Es beinhaltet die Auflösung der bisherigen drei Feuerwehren und die Neugründung der „Feuerwehr Eberstalzell neu“. Das Konzept wurde der Vollversammlung der drei Feuerwehren am 15. Februar 2005 präsentiert. Am 17. Februar 2005 erfolgte die Abstimmung über die Auflösung der drei Feuerwehren und Neugründung der „Feuerwehr Eberstalzell neu“. Das Konzept überzeugte weshalb über 86 Prozent aller Feuerwehrmitglieder der Fusion zustimmten. Am 29. April 2005 erfolgte die formelle Neugründung der Feuerwehr Eberstalzell, deren Mannschaft sich aus den bisherigen Feuerwehren Eberstalzell, Hallwang und Hermannsdorf rekrutiert. Nachdem nun nicht drei Feuerwehrzeughäuser mit der dazugehörigen Ausstattung in den nächsten 10-15 Jahren errichtet werden müssen, kann nunmehr auch die von der ASFINAG vertraglich zugesagte Vollanschlussstelle Eberstalzell an die A1 Westautobahn und ein den heutigen feuerwehrtechnischen Anforderungen erforderliches Feuerwehrzeughaus im Jahre 2006 errichtet werden (Derzeit wird dazu der geladene Architektenwettbewerb vorbereitet, geplanter Baubeginn Herbst 2006). Zu Sommerbeginn bezieht die Feuerwehr ein neues Zeughaus, bestückt mit modernsten Geräten. Wenn in Eberstalzell im Juni 2008 die Eröffnung des neuen Feuerwehrdepots gefeiert wird, findet ein außergewöhnliches Projekt seinen krönenden Abschluss.

Erzielte Effekte

Die Vorteile der Kooperation für die Gemeinde:

  • Einsparungen von ca. € 450.000,- bei Bau-, Fahrzeug- und Gerätekosten in den nächsten 10 Jahren
  • der Abdeckung und Versorgung der Löschbereiche (Pflichtbereich gemäß Feuerwehrgesetz)
  • der Konzentration der Ausrüstung auf einen zentralen Standort
  • der Mannschaftsstärke und Tagesverfügbarkeit
  • der Spezialisierung durch die heutigen technischen Anforderungen
  • der Nachwuchsarbeit (Wettbewerb unter den Feuerwehren wird geringer)
  • der Bewerbsarbeit etc.

Abschließend ist festzuhalten, dass ohne eine freie Grundsatzentscheidung der drei Feuerwehrkommandanten (die Entscheidung kam von den Feuerwehren) und ohne externe Moderation die Realisierung dieses Vorhabens nicht möglich gewesen wäre (große Emotionalität, jahrzehntelange Traditionen der einzelnen Feuerwehren). Erfreulicherweise sind am Ende des Prozesses – Neugründung der Feuerwehr Eberstalzell – eine hohe Anzahl an älteren Feuerwehrmitgliedern dieser fusionierten Feuerwehr wieder beigetreten. Es konnte letztlich für alle Beteiligte eine Win-win-Situation erzielt werden.

Weitere Informationen